100 Jahre Geschichte
Entdecken Sie die Geschichte der Groupe Corbat in einem Video:
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1925 – 1955 : Die Selbstlosigkeit eines ehrgeizigen Tischlers
Innerhalb von vier Generationen wurde der Name CORBAT zum Synonym für Know-how im Bereich der Holzverarbeitung. Seit 1930 und der Gründung einer ersten Sägemühle durch Paul Corbat ist unsere Mission unverändert geblieben: Wir möchten die Holzarten aus unseren Regionen optimal und nachhaltig verwerten.
Dieses erfolgreiche industrielle und familiäre Abenteuer begann mit der Vergabe eines 2500 m² großen Grundstücks durch die Behörden von Vendlincourt, einer Gemeinde im Norden des Schweizer Jura, an unseren ehrgeizigen Vorfahren, der einen Holzhandel und ein Sägewerk gründen wollte.
Im Jahr 1937 zerstörte ein Großbrand seine Rahmensäge mit Holzrollen sowie die Kreissäge mit Schlitten. Die Geschichte hätte hier enden können, aber Paul gab nicht auf. Er erwarb innovative Maschinen für die Produktion von Laubschnittholz zusätzlich zu der von Bauholz.
Zu dieser Zeit war die Versorgung mit Rundholz aufgrund der Kriegsrationierung schwierig. Private Eigentümer verstärkten ihre Unterstützung und trugen dazu bei, die Schwierigkeiten eines dramatischen Jahrzehnts zu überwinden, in dem die allgemeine Tristesse mit anstrengender Arbeit einherging.
Nach dem Ende des Konflikts füllt sich Pauls Auftragsbuch. Er möchte seine Aktivitäten verlegen und entscheidet sich für den Standort, an dem sich unsere Gebäude noch heute befinden. Eine große Produktionshalle entsteht, um zwei Sägelinien unterzubringen: eine Mehrfach- und eine Horizontalsäge. Verschiedene Nachbearbeitungsmaschinen vervollständigen die Anlage.
Mit viel Geduld und Selbstaufopferung wird das Unternehmen von Paul Corbat 1947 zum ersten teilweise mechanisierten Laubholzsägewerk der Schweiz.
1956–1989: Vom kleinen Sägewerk zum Industriekonzern
In den folgenden Jahrzehnten verwirklichen sich Pauls Hoffnungen. Durch sukzessive Investitionen wird sein Betrieb langfristig gesichert. Die Mechanisierung der Anlagen rationalisiert die Herstellung von Schwellen, Pfosten, Friesen und Schnittholz. Der Kundenkreis erweitert sich. Selbst die Holzspäne finden Abnehmer in der Metallindustrie.
Der Bau einer Eisenbahnstrecke im Jahr 1952 verbesserte den Transport erheblich, ebenso wie die Gründung des Sägewerks in Badevel zwei Jahre zuvor, das das Sägen in Frankreich und die legale Umgehung bestimmter Zollschranken ermöglichte.
Parallel zu diesen technischen Verbesserungen und der Internationalisierung des Handels gab Paul Corbat seine Werte und sein Fachwissen an zwei seiner Söhne weiter: André und Charles. Beide arbeiten bereits seit einigen Jahren an seiner Seite, bevor sie 1955 einen Teil der Aktivitäten übernehmen.
Ein weiterer Brand im Jahr 1965 zerstört einen Großteil der Maschinen. Wie schon 1937 wird das Unglück zum Glück. Neue Anschaffungen machen die folgenden Jahre zu einer Zeit der ständigen Optimierung, um die verarbeiteten Stämme bestmöglich zu verwerten.
Pauls Grundsatz „investieren, um zu sanieren” wird auf die Röthlisberger-Werke in Glovelier angewendet, die Charles und André 1978 übernehmen. Der Kauf einer der drei Imprägnierungsanlagen der Schweiz diversifiziert die Aktivitäten der Gruppe noch weiter.
Im Jahr 1988 wurde aus Pauls kleiner Sägewerk eine Holdinggesellschaft mit drei Unternehmen, die unterschiedliche Aufgaben haben, aber von derselben Philosophie getragen werden.
1990–2015: Die dritte Generation übernimmt das Ruder
Seit 1981 unterstützen Jean-Paul und Patrick ihre Väter bei der Führung der Unternehmensgruppe, die jährlich 50'000 m3 Rundholz verarbeitet und einen Umsatz von rund 20 Millionen Franken erzielt.
Zur gleichen Zeit schließen die beiden anderen Kreosotierungsanlagen in der Schweiz ihre Pforten. Die ETS Röthlisberger wird damit zum einzigen Hersteller von fertigen Schwellen im Land. Investitionen und Anpassungen sind unerlässlich, um die jährliche Verarbeitung von rund 200'000 Schwellen und Tausenden von Rahmen zu bewältigen.
Eine weitere Herausforderung kam unerwartet: Die Firma Chapatte SA mit Sitz in Les Breuleux meldete 1997 Konkurs an. Die Parkettherstellung nahm einen grossen Teil der in Vendlincourt gesägten Bretter auf. Die Corbat-Gruppe beschloss, die Herstellung von Echtholzparkett fortzusetzen und übernahm Chapatte SA. Durch die Modernisierung der Anlagen konnte ein neues Gleichgewicht gefunden werden.
Anfang der 2000er Jahre bieten die vier Unternehmen der Corbat-Holding vielfältige Absatzmöglichkeiten für einheimisches Holz, und die zahlreichen Synergien zwischen den Unternehmen stärken sich gegenseitig.
Das 75-jährige Jubiläum von Pauls kleiner Sägemühle im Jahr 2004 steht ganz im Zeichen der Modernität mit einer Aktualisierung der Schneide- und Sortieranlagen, die rationellere Lösungen als zuvor bieten.
Seit 2009 finden die Nebenprodukte unserer Aktivitäten eine neue Verwendung, die unserem Ziel der optimalen Nutzung des Holzes aus unseren Regionen entspricht. Die Gründung der Pellets du Jura SA ermöglicht es uns, an unserem Standort in Vendlincourt Pellets herzustellen, die zu zwei Dritteln aus Laubholz und zu einem Drittel aus Nadelholz bestehen und keinerlei Zusatzstoffe enthalten.
2016–2020: Eine offene Zukunft und neue Ziele
Die vierte Generation, vertreten durch Benjamin und Gauthier, tritt zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die Schweizer Holzindustrie in das Unternehmen ein. Die Produktionskosten sind hoch, der Wechselkurs für Rohstoffexporteure besonders ungünstig und der internationale Wettbewerb nimmt zu.
Die Vielfalt der Aktivitäten der Groupe Corbat ist zwar ihre Stärke, und ihr Ruf im In- und Ausland sorgt für eine anhaltend hohe Auftragslage, doch stehen menschliche und produktionsbezogene Faktoren weiterhin im Mittelpunkt ihrer Entwicklung.
Neue Absatzmärkte für Buche erfordern ein Umdenken hinsichtlich ihrer Verwendung, insbesondere im boomenden Bereich des Holzbaues. In Zusammenarbeit mit Partnern aus der Forstwirtschaft wurde 2014 das Projekt Fagus Jura SA ins Leben gerufen, mit dem Ziel, diese Holzart zu einem glaubwürdigen Baustoff zu machen und auch hier die besten Lösungen für eine optimale Nutzung des Holzes aus unseren Wäldern zu finden.
Dieses Ziel ist seit fast einem Jahrhundert unser Daseinszweck. Der Grund, warum Paul 1930 beschloss, neben seiner kleinen Tischlerei ein Sägewerk zu errichten. Es hat den Erfolg unserer Gruppe begründet, eine nachhaltige und respektvolle Nutzung unserer Wälder ermöglicht, kurze Transportwege gefördert und zur Erhaltung lokaler Arbeitsplätze beigetragen.
Seit 2020: Wachstum und Diversifizierung
Das Jahr 2020 ist geprägt von der Covid-19-Pandemie. Die Holzindustrie ist stark gebremst und hängt von den Entscheidungen des Bundesrats ab. Das Virus zwingt das Unternehmen, sich anzupassen und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
Die Pelletproduktion wird nach dem Brand, der 2019 die Produktionshalle zerstört hat, wieder aufgenommen. Das Unglück wird zur Chance, da Pellets du Jura sich mit einer modernen Anlage mit komplett neu konzipierten Materialflüssen ausstattet.
Die heutige Zeit ist geprägt von der globalen Erwärmung. Holz wird zu einem echten Trumpf im Kampf gegen den Temperaturanstieg. Die Groupe Corbat arbeitet an einer Strategie zur Begrenzung der CO2-Bilanz ihrer Aktivitäten und richtet ihre Projekte gleichzeitig auf eine immer nachhaltigere Verwertung des Materials Holz aus.
In diesem Zusammenhang entsteht 2021 H2bois. Das Ziel ist klar: grünen Wasserstoff aus Holz herzustellen, genauer gesagt aus Nebenprodukten aus Sägewerken, die nicht für Pellets geeignet sind. Darüber hinaus bietet die Wiederaufbereitung gebrauchter Eisenbahnschwellen ein nahezu unerschöpfliches Potenzial. Das aus diesem Prozess gewonnene Gas ist für die Dekarbonisierung der Mobilität sowie für die Industrie, insbesondere die Uhrenindustrie, bestimmt. Ein 100 % natürlicher Prozess mit negativer CO2-Bilanz. Das Projekt stößt auf großes Interesse und zielt auf die Umsetzung eines innovativen und vollständig lokalen Ökosystems ab. H2bois ermöglicht Partnerschaften mit Unternehmen aus anderen Industriezweigen.
2025 ist das Jahr neuer Herausforderungen. Die Kreislaufwirtschaft ist ein vielversprechendes Konzept, das die Groupe Corbat durch die Rückgewinnung von Altholz in all seinen Formen umsetzen möchte. Gleichzeitig erweitert sie ihre Aktivitäten mit der Übernahme der Geschäftsführung von FAGUS Suisse SA. Die Produktpalette wird um verleimte Holzprodukte erweitert.